Raue Steilküsten, feine Sandstrände, endlose Apfelbaum-Plantagen, gigantische Kathedralen und Prachtbauten der Belle Epoque. Die Normandie hat mein Herz im Sturm erobert. Entzückende kleine Ortschaften geben uns immer wieder das Gefühl, eine Zeitreise ins Mittelalter gemacht zu haben. Auf gut ausgebauten und gekennzeichnet Radwegen radeln wir durch herrliche Landschaften , vorbei an Schlössern, Gärten und herrlichen Stränden. Fans von Kultur und Outdoor-Angeboten werden die Normandie lieben. Zudem kann man sich hier auch ziemlich gut den Wanst vollschlagen. Butter, Käse, Austern und Apfelwein dominieren die Speisekarten. Wer auf Diät ist, sollte die Normandie lieber meiden, aber das gilt ja eh für alle Regionen Frankreichs.

Rouen – Tipps für die Hauptstadt der Normandie

Prächtige Bauten der Gotik prägen das Stadtbild von Rouen. Knapp 110.000 Einwohner*innen zählt die Hauptstadt der Normandie. Die Kathedrale Notre-Dame ist vielleicht das berühmteste Gebäude der Stadt und zählt zugleich zu den beeindruckendsten Kirchenbauten Frankreichs.

Ein paar Gehminuten weiter auf dem „Place du Vieux-Marché“ wurde im 15. Jahrhundert Johanna von Orléans verbrannt. Heute befindet sich dort ein Denkmal für die französische Heilige. Ihr zu Ehren wurde 1979 außerdem die Kirche “Eglise Jeanne d’Arc” erbaut. Es lässt sich mit Sicherheit darüber streiten, ob der moderne Bau ein Augenschmaus ist, aber so richtig interessant ist eh eigentlich nur der Innenteil – die Buntglasfenster stammen noch aus dem 16. Jahrhundert und befanden sich ursprünglich im Chor des Vorgängerbaus.

Zu den touristischen Highlights von Rouen zählt außerdem die astronomische Uhr. Die “Gros-Horloge” enthält eines der ältesten Uhrwerke des Landes. Von der Aussichtsplattform des Uhrenturms hat man eine sehr gute Aussicht über die Stadt.

Tipps für Rouen:

Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Rouen

Die weißen Klippen von Étretat

Majestätisch erheben sich die weißen Klippen an der Küste von Étretat. Der kleine Ort zählt gerade mal 1500 Einwohner. Jedes Jahr strömen aber tausende Touristen an seine Küste, um die berühmten Kreideklippen zu bestaunen. Die Brandung hat hier über Jahrhunderte mehrere Höhlen und natürliche Steinbogen geformt, wie den Port d‘Aval – den sogenannten Elefantenrüssel.

Tipps für Étretat:

Die schönste Ruine der Normandie – Abtei Jumièges

Malerisch schlängelt sich die Seine von Rouen durch den Naturpark „Boucles de la Seine“. Hier befindet sich auch eine der schönsten Ruinen des Landes – die „Abtei Jumièges„. Das Benedektinerkloster gehörte bis zu den Hugenottenkriegen im 16. Jahrhundert zu den größten Klöstern Frankreichs. Heute sind auf dem schönen Geländer nur noch wenige Teile des Baus vorhanden. Das macht das Kloster aber nicht weniger sehenswert.

Good to know: Hunde sind auf dem Gelände leider nicht gestattet.

Pays d‘Auge – die Heimat der Apfelbäume

Grüne Wiesen – soweit das Auge reicht. Die Region Pays d’Auge ist das Herz der Normandie. Denn hier entstehen die berühmten Spezialitäten der Region – Camembert, Calvados und Cidre. Das Gebiet hat aber noch mehr zu bieten als Bauernhöfe und grasende Kühe – entlang der 40 km langen „Route du Cidre“ kann man wunderbar verschlafende Ortschaften entdecken. Zum Beispiel Beuvron-en-Auge, das als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gilt. Spoiler Alert: Zu Recht!

Good to know: Cidre und Calvados aus der Region erkannt man am Schutzsiegel „AOP Pays d’Auge“.


Beuvron-en-Auge

Die kleine Ortschaft in der Pays d’Auge entstand im 12. Jahrhundert. Heute zählt der wunderhübsche Ort nicht mal 200 Einwohner*innen. In den 1970er drohte er fast komplett zu verwaisen. Aber die Gemeinde zeigte Initiative und restaurierte den kleinen Ort liebevoll und detailreich. Deshalb kann man hier Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert bestaunen, die so typisch für die Normandie sind. Kaum ein Ort in der Region hat so viel Charme wie Beuvron-en-Auge. Die Auszeichnung „Schönstes Dorf Frankreichs“ hat das malerische Dorf mehr als verdient.

Tipps für Beuvron-en-Auge:

Cambremer

Als wir kurz vor 13 Uhr in Cambremer ankommen wirkt der hübsche Ort wie im Dornröschenschlaf. Das Dorf beherbergt einen der schönsten Gärten der Region – „Les Jardin du Pays d’Auge„. Das 4h große Gelände besteht aus mehreren Themengärten und gibt einen Einblick in die traditionelle Architektur der Normandie (Eintritt 8€ / Hunde sind erlaubt).

Tipps für Cambremer:

Die GonneGirls Farm – Bio hoch Zwei

Die Permakultur-Farm „GonneGirls Farm“ wird seit 2019 von den beiden Landwirtinnen Gaelle und Claire betrieben. Schon von weitem hört man die vielen glücklichen Hühner, die hier unter freiem Himmel grasen. Jeden Mittwochnachmittag und Samstagvormittag kann man hier die Erzeugnisse der Farm kaufen – je nach Saison gibt es frisches Gemüse und Obst. Außerdem natürlich Eier und viele Produkte von Farmen aus der Region, die ebenfalls biointensive Landwirtschaft betreiben – bspw. Brot. Cidre, Käse, Joghurt oder Aufstriche.

Kleiner Tipp: Man kann auf der GonneGirls Farm auch übernachten.

Die Côte Fleurie – Highlights der Belle Époque

Der Name „Côte Fleurie“ bezeichnet den Küstenabschnitt zwischen Honfleur und Merville-Franceville-Plage. Feine Sandstrände und beeindruckende Gebäude der Belle Epoque prägen die Orte der Côte Fleurie. In Städten wie Cabourg und Deauville flanierte einst die feine Gesellschaft aus Paris. Noch heute befinden sich an den Promenaden deshalb edle Luxushotels, beindruckende Villen und Casinos.

Honfleur – das charmante Fischerdorf

Honfleur gehört zu den meist besuchten Orten in der Normandie. Nicht ohne Grund: Mit seinen bunten Fachwerkhäusern, den kleinen Gassen und dem hübschen Hafen versprüht der kleine Ort unglaublich viel Charme. Bei der Touristeninformation kann man eine kostenlose Karte erhalten, die Spaziergänge in verschiedenen Längen vorschlägt – vorbei an den schönsten Sehenswürdigkeiten in Honfleur. Dazu gehören die Kirche „St. Léonard“ und der wunderschöne „Jardin du Tripot„. Zu den Highlights gehört außerdem die Seemanskirche „Saint-Catherine„, die aus dem 15. Jahrhundert stammt und ganz aus Holz gebaut wurde.

Tipps für Honfleur:

Deauville – schick, schicker, am schicksten

Beeindruckende Villen, Pferderennen, Casinos, ein großer Yacht-Hafen und Luxus-Boutiqen – Deauville wurde im 19. Jahrhundert ein Ort für die Reichen und Schönen und ist es bis heute geblieben. Das Seebad mit dem feinen Sandstrand und den historischen Badekabinen ist definitiv der eleganteste Ort an der Côte Fleurie und die erste Wahl, wenn ihr Lust auf eine Shopping-Tour habt. Auch wenn man dafür eher etwas tiefer in den Geldbeutel greifen muss.

Deauville ist so klein, dass man den Ort an einem Tag bequem zu Fuß erkunden kann. Wir folgen der Rundgang-Empfehlung des Touristen-Büros. Diese führt vom Yacht-Hafen, vorbei am Fischmarkt, zum „Place Morny„. Von hier aus ziehen wir weiter zum „Place Yves Saint Laurent„, wo fast alle großen, französischen Luxusmarken mit einem Shop vertreten sind. Gleich um die Ecke befindet sich auch das Casino sowie das berühmte Luxus-Hotel „Hotel Barrière Le Normandy„.

Tipps für Deauville:

Villers-sur-Mer

Villers-sur-Mer gehört zu den kleineren, fast schon unscheinbaren, Orten an der Côte Fleurie. Besonders gut gefallen hat uns hier aber der Wochenmarkt, der jeden Dienstag und Freitag stattfindet und sich durch den halben Ort zieht. Neben typischen Produkten aus der Region bekommt ihr hier aber auch viel Ramsch.

Tipps für Villers-sur-Mer:


Houlgate – klein, aber fein

Houlgate war unsere Home Base in unserem zweiwöchigen Normandie-Urlaub. Der kleine Ort ist in der Nebensaison extrem verschlafen, was wir herrlich fanden. Er besticht nicht nur durch seinen breiten Sandstrand, sondern auch durch über 300 historische Villen, die das Stadtbild prägen.

Viele Sehenswürdigkeiten oder Shops gibt es hier allerdings nicht. Wer Bock auf Ruhe hat, wird Houlgate trotzdem lieben.

Tipps für Houlgate:


Dives-sur-Mer – die Stadt von Wilhelm dem Eroberer

Dives-sur-Mer hat keinen Zugang zur Küste und liegt zwischen Houlgate und Cabourg. Deshalb fällt es aber auch relativ leicht den kleinen Ort zu übersehen. Den hübschen, historischen Stadtkern sollte man sich aber auf keinen Fall entgehen lassen, auch wenn er winzig ist. Die Stadt von Wilhelm dem Eroberer hat einige schöne Ecken zu bieten. Zum Beispiel das Kunstdorf „Village d’Art Guillaume-le-Conquérant„. Auch wenn es hier viel Touri-Kram zu kaufen gibt, ist der historische Innenhof mit seinen Fachwerkhäusern ein Must-do.

Tipps für Dives-sur-Mer:

Cabourg – das mondäne Seebad

Cabourg gehört zu den bekanntesten Seebädern in der Normandie. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus dem kleinen Fischerort ein beliebter Badeort für die Pariser High Society. Das berühmte Grand Hotel wurde gebaut, ebenso das Casino und viele beindruckende Ville, die man noch heute bestaunen kann. Zu den Highlights des Ortes zählt aber vor allem die Promenade und der 4km lange Sandstrand.

Entlang der Hauptstraße „Av. de la Mer“ gibt es nicht nur ein paar nette Cafés und Restaurants, sondern auch ein paar schöne Shops, die – im Gegensatz zu Deauville – auch für den kleineren Geldbeutel passend sind.

Tipps für Cabourg:


Die Töpferei von Mesnil de Bavent

Ganz typisch für die Normandie sind die getöpferten Dachverzierungen. Eulen, Hasen, Hähne und Blumen schmücken die historischen Villen. Diese Kunstwerke werden seit fast 200 Jahre per Hand in der „Töpferei von Mesnil de Bavent“ hergestellt.

In einer Führung kann man den Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Außerdem gibt es her auch Töpfer-Workshops. In den angrenzen Gebäuden kann man außerdem noch mehr Kunsthandwerk und Antiquitäten entdecken.

Die Gegen rund um Caen – Schöne Orte und Sehenswürdigkeiten

Caen

Nur etwa 30 Minuten Fahrzeit von Cabourg entfernt befindet sich die Caen – die Hauptstadt des Departments Calvados. Mit über 100.000 Einwohnern ist Caen zudem auch die drittgrößte Stadt der Normandie. Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten zählen die Burg „Château de Caen“ sowie die Klosterkirchen „Saint-Étienne“ und „Sainte-Trinité„. Leider haben wir nicht besonders viel von Caen gesehen, weil unser Besuch mit dem einzigen Regentag in unserem Urlaub zusammenfiel und es aus Kübeln schüttete.


Schloss Fontaine-Henry

Nordwestlich von Caen befindet sich das Schloss Fontaine-Henry. Eines der wenigen Renaissance-Schlösser der Normandie. Das Besondere: Seit zehn Jahrhunderten befindet es sich in Familienbesitz – ohne jemals verkauft worden zu sein.

Good to know: Leider sind im Schlossgarten keine Hunde erlaubt!


Bayeux

Auf unserem Trip hat uns ein Ort besonders überrascht: Bayeux – etwa 30 Minuten von Caen entfernt. Hier sind wir eigentlich nur zufällig gelandet – auf der Flucht vor dem nächsten Regenguss. Der kleine Ort mit der mittelalterlichen Altstadt, die im zweiten Weltkrieg verschont wurde, ist definitiv einen Besuch wert.

Tipps für Bayeux:


D-Day Landungsstrände

Wenn man an die Normandie denkt, dann denkt man unweigerlich auch an den 2. Weltkrieg. Am 6. Juni 1944 landeten die Einheiten der Alliierten an fünf Stränden der Normandie. Diese trugen die Codenamen „Sword Beach, Juno Beach, Gold Beach, Omaha Beach und Utah Beach“. Heute findet man entlang der Küste viele Denkmäler, Museen und Friedhöfe. Aber auch ganz reale, stumme Zeitzeugen – wie verlassene Bunkeranlagen und teilweise zerstörte Militärhäfen im Wasser.

Wir waren eher zufällig zum D-Day in der Normandie. Jedes Jahr finden an den ehemaligen Kriegsschauplätzen Gedenkfeiern statt. Alle 5 Jahre wird der Tag außerdem groß gefeiert – mit Paraden, Feuerwerk und internationalen Politikern und Besuchern. Falls ihr zu dieser Zeit in der Normandie seit, müsst ihr euch auf mehr Tourismus als üblich einstellen.

Wir haben uns an diesem Tag von den Landungsstränden ferngehalten und stattdessen das „Musée et site de la Batterie de Merville“ besucht. Der Eintritt kostet 8€ / Hunde sind erlaubt.

Le Mont Saint Michel – die beliebteste Sehenswürdigkeit der Normandie

Der Klosterberg „Le Mont Saint Michel“ ist die meist besuchte Sehenswürdigkeit der Normandie. Selbst in der Nebensaison zieht es hier tausende Menschen täglich hin. Nicht verwunderlich, denn der Ort hat etwas Magisches. Die stärksten Gezeiten Europas sorgen dafür, dass alle paar Stunden das Wattenmeer um die Insel freigelegt wird.

In der Abtei leben heute Ordensleute der Gemeinschaften von Jerusalem. Insgesamt wird die Insel von 27 Menschen bewohnt. Über zwei Millionen Touristen kommen dafür jedes Jahr – das ist weniger magisch. Ich persönlich fand den Klosterberg vom Strand aus am beeindruckendsten. Der Aufstieg – vorbei an überteuerten Touri-Restaurants – ist eher anstrengend. Vor allem an heißen Tagen. Natürlich macht man es trotzdem, aber versucht eher die kleinen Treppen und Schleichwege auf der Insel zu nutzen. Die meisten Menschen bleiben auf dem Hauptpfad. So hat man trotz Massenandrang wenigstens ein wenig Ruhe, sofern das überhaupt möglich ist.

Tipps für „Le Mont Saint Michel„:

Good to know: Es fahren auch Busse über den Damm zur Insel. Hunde sind in diesen nur erlaubt, wenn sie in eine Tasche passen.

Wissenswertes für den Urlaub in der Normandie

Für mich war es der erste Urlaub in Frankreich. Zum einen, weil Corona mir in den letzten Jahren mehrfach einen Strich durch meine Pläne gemacht hat. Und zum anderen, weil ich kein Französisch spreche und deshalb vor einem Frankreich-Urlaub immer ein wenig Bedenken hatte. Kurz vor unsere Reise habe ich mir viele Fragen gestellt. Bleiben wir nur in der Normandie oder fahren wir noch weiter? Wie komme ich ohne Französisch-Kenntnisse klar? Und ist Frankreich hundefreundlich? Ein paar der Fragen versuche ich für euch zu beantworten, falls ihr auch gerade euren ersten Urlaub in der Normandie plant.


Wie viel Zeit für die Normandie einplanen?

Wir haben knapp zwei Wochen in der Normandie verbracht. Das hat gerade gereicht, um sich viele Sehenswürdigkeiten anzusehen und dennoch den ein oder anderen Nachmittag entspannt am Strand zu verbringen. Wenn ich könnte, hätte ich aber gerne noch eine Woche drangehängt, um noch mehr Ecken zu erkunden.


Die Beste Reisezeit für die Normandie

Das Klima ist das ganze Jahr über relativ mild in der Normandie. Im Juni liegt die Höchsttemperatur eigentlich nur bei knapp 20 Grad. Wir hatten zu der Zeit auch schon deutlich heißere Tage und der Sprung in den Atlantik war auch schon möglich.

Im Hinterland – wenn die kühle Brise des Atlantiks fehlte – war es auf unserer Normandie-Reise im Juni aber oft schon richtig heiß. Wer eine längere Fahrradtour in der Normandie plant, sollte vielleicht eher auf den April oder Mai ausweichen, wenn es noch etwas kühler ist.


Die berühmtesten Spezialitäten der Normandie

Die drei großen „Cs“ prägen die Normandie – Cidre, Calvados und Camembert. Darüber hinaus gibt es in den Küstenorten natürlich auch viel Fisch und Meeresfrüchte – zum Beispiel Austern und Jakobsmuscheln.

Zudem ist die Normandie bekannt für ihre Butter, die ihr hier auch in einer fein gesalzenen Version bekommt. Letztere wird gerne auch mal mit Süßspeisen kombiniert – Hüftgold in seiner schönsten Form. Sie ist übrigens auch ein sehr beliebtes Crêpes-Topping. Und auch wenn die Crêpes eigentlich aus der Nachbarregion Bretagne kommen, findet man sie in der Normandie an jeder Ecke. Hier werden sie gerne auch als herzhafte Version zu Mittag gegessen. Dann heißen sie allerdings Galettes und werden aus Buchweizenmehl hergestellt.

In fast jedem Ort gab es zudem kleine Patisserien, die unwiderstehliche Süßspeisen anbieten. Von Macaron und Madeleine bis hin zu feinen Törtchen und Kuchen.

Einkaufen gehen in der Normandie

In den meisten Orten, die wir besucht haben, gab es einige große Supermärkte sowie auch die beiden deutschen Discounter Lidl und Aldi. In der Regel hatten die Supermärkte auch am Sonntag geöffnet. Wobei die Öffnungszeiten unterschiedlich waren. Einige hatten am Sonntag bis 20 Uhr auf, einige schlossen schon um 13 Uhr. Generell kann man hier aber grundsätzlich nicht verhungern – auch nicht am Wochenende.

Die Auswahl und Qualität in den Supermärkten war unterschiedlich. In den kleinen Carrefour Citys bekommt man das Nötigste. Bei Lidl war die Auswahl größer, aber die Gemüseabteilung enttäuschend. Das liegt auch daran, dass man in Frankreich das beste Obst und Gemüse auf den Wochenmärkten findet. Diese finden fast in jedem Ort statt. Zudem gibt es in vielen Städten (Cabourg, Houlgate, Dives-sur-Mer) auch Markthallen.

Alle typisch regionalen Produkte waren meistens eher günstiger als bei uns. Eine frische Baguettestange vom Bäcker hat bsw. zwischen 95 Cent und 1 Euro gekostet. Sobald man es aber auf nicht-französische Produkte abgesehen hatte – Ahornsirup, Haferflocken etc., musste man mehr hinlegen als in Deutschland.


Vegan essen in der Normandie

Unser erster Stopp von München in die Normandie führte uns für eine Nacht nach Straßburg. Hier haben wir den ersten Morgen in einer wirklich hübschen, veganen Bäckerei verbracht. Mein erstes und letztes veganes Croissant in Frankreich ;).

Auf den Speisekarten der Normandie habe ich so gut wie nie vegane Gerichte gesehen – selbst in den größeren Städten wie Rouen und Caen waren sie selten. In der Regel war ich schon froh, wenn es etwas vegetarisches gab. Fleisch, Fisch und Milchprodukte spielen in der Normandie – und auch generell in der französischen Küche – eine große Rolle.

In den Supermärkten gibt es eine recht ordentliche Auswahl an pflanzlich-basierten „Milchgetränken“ und außerdem auch ein paar Soja- und Kokosjoghurts – das war es aber meinstens auch schon. In den größeren Städten war die Auswahl in den Supermärkten ein wenig größer, aber in gar keinem Fall vergleichbar mit einem Standard-Supermarkt in Deutschland.

Vegane und vegetarische Restaurants in der Normandie:

Wird in Frankreich Englisch gesprochen?

Es gibt zwei Vorurteile, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an Frankreich denke: „Franzosen sprechen kein Englisch“ und „Franzosen sind unfreundlich“. Das erste Vorurteil sollte sich leider bewahrheiten. Auch in der Normandie wurde sehr wenig Englisch gesprochen und wenn, dann eher schlecht. Das gilt übrigens für alle Altersklassen. In den größeren Städten hatten wir meistens mehr Glück. Auch wenn es einige verwirrende Situationen in den Hotels gab. Zum Beispiel wenn man uns erklärte, dass wir „too late“ für den Check-in wären und eigentlich „too early“ gemeint war.

Aber sind die Franzosen auch unfreundlich? Absolut nicht. Auch wenn die Verständigung manchmal schwierig war, ist man uns meistens sehr freundlich und herzlich begegnet. Viele Franzosen waren aber oft sehr unsicher, wenn sie sich ein paar Sätze auf Englisch rausquetschen „mussten“. Das wiederum konnte man schnell auch mal als unfreundlich auffassen, bspw. wenn uns eine Kellnerin zur Begrüßung einfach nur wortlos anstarrte anstatt „Hallo“ zu sagen. Wenn man selbst nur ein ein paar wenige französische Vokabeln lernt, bspw. um in einer Patisserie zu bestellen oder die Rechnung zu fordern, wird alles viel leichter.

Fazit: Auch ohne Französisch-Kenntnisse kamen wir zurecht. Allerdings muss man bereit sein, sich wenigstens eine Hand voll Vokabeln drauzuschaffen. Einfach auf laut auf Deutsch zu sprechen, wie wir es oft beobachtet haben, kommt nicht nur weniger gut an, sondern ist natürlich auch total sinnlos. Und die meisten Sprach-Apps haben ja auch eine „Aussprache“ Funktion, damit kommt man schon klar.


Urlaub mit Hund in Frankreich

Ist Frankreich ein hundefreundliches Urlaubsland? Eine Frage, die ich auch nach unserem Urlaub immer noch nicht so einfach beantworten kann. Die meisten Regeln waren ähnlich wie in Deutschland. Hunde durften in Frankreich bsw. nicht mit in die Markthallen, in Supermärkte oder in Bäckereien. Aber auch in Patisserien, also Läden mit Sitzgelegenheiten und Service (vergleichbar mit unseren Cafés) waren sie fast überall verboten. In den Restaurants waren sie hingegen im Grunde überall willkommen.

Wir konnten im Vorfeld auch keinen Hundestrand in unserer Nähe ausmachen. Vor Ort haben wir dann festgestellt, dass es an fast jedem Strand in der Normandie andere Regeln gab. Manchmal gab es bestimmte Zeiträume zu denen Hunde an den Strand durften – diese waren aber auch nicht überall gleich. In Houlgate waren sie laut Ausschilderung eigentlich komplett verboten, aber die Einheimischen haben sich daran nicht gehalten – wir dann auch nicht.

Hunde waren aber sogar häufig auf den Strand-Promenaden verboten. Außerdem auch in den meisten Schlossparks und Botanischen Gärten – mit ganz wenigen Ausnahmen. Im Bus zu Le Mont Saint Michel durften sie nur mitfahren, wenn sie in eine Tasche passten. Wir hatten allerdings keine Probleme, Unterkünfte oder Hotels zu finden, die Haustiere erlauben. Im Vergleich zu unserem Urlaub in Danzig oder unserem Urlaub in Bologna, habe ich Polen und Italien allerdings als wesentlich hundefreundlicher wahrgenommen. Hier gab es bspw. auch in der Hauptreisezeit immer ausgewiesene Hundestrände, wo Hunde die ganze Saison erlaubt waren.

Das waren meine Tipps für die Normandie! Was habe ich verpasst? Was muss man außerdem unbedingt gesehen haben? Ich freue mich über eureTipps für einen Urlaub in der Normandie in den Kommentaren!


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