Oh! Ah! So, so schööön! Mögliche Ausrufe, wenn ihr das pitoreske Budapest an der Donau besucht. Die ungarische Hauptstadt besticht durch klassische Kaffeehäuser, Jugendstil-Gebäude, historische Schwimmbäder und Szene-Kneipen. Budapest ist eine Weltstadt mit bewegender Vergangenheit. In jedem Backstein steckt hier Geschichte – davon zeugen noch heute bauwerkliche Überbleibsel aus dem Mittelalter, aus der Zeit der türkischen Besetzung, der Habsburger Dynastie, den beiden Weltkriegen oder aus den Zeiten des Kalten Krieges.

Heute wird die Stadt, die aus der Zusammenlegung von Buda und Pest entstand, von knapp 1,8 Millionen Menschen bewohnt. Allein 100.000 nationale und internationale Studenten leben hier sowie über 110.00 Menschen mit jüdischem Glauben. Dazu kommen jährlich knapp 4 Millionen Touristen aus der ganzen Welt. Die profitieren in Budapest von den immer noch halbwegs günstigen Preisen. Denn noch ist hier vieles günstiger als in ähnlich pulsierenden europäischen Großstädten wie Paris, Rom oder London. Das sind meine Tipps für Budapest:

Tipps für ein Wochenende in Budapest
Tips für Budapest
Tipps für ein Wochenende in Budapest
Blick auf die Stadt vom Gellértberg aus!

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Budapest

Das Burgviertel

Budapest ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Es macht daher wenig Sinn, deine Kamera in der Tasche zu verstauen, denn du wirst das Bedürfnis haben, an jeder Ecke den Fotoapparat zu zücken. Zu den Wahrzeichen der Stadt gehört die fotogene Kettenbrücke. Diese verbindet die Stadtteile Buda und Pest. Auf der Budaer Seite erwartet dich der Burgberg mit dem Burgpalast, dem ehemaligen königlichen Schloss. Heute beherbergt der Palast die Nationalgalerie. Außerdem hat man von hier oben einen tollen Blick auf die Stadt. Wer nicht zu Fuß hinauf mag, benutzt die historische Standseilbahn.

Auf dem Burgberg findest du aber noch mehr Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel die Fischerbastei und die Matthiaskirche, die ehemalige Krönungskirche der ungarischen Könige. Das mittelalterliche Burgviertel gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für die Besichtigung des gesamten Areals sollte man ruhig mehrere Stunden einplanen. Auch wenn die touristischen Highlights wie Matthiaskirche und Fischerbastei meistens überlaufen sind, findet man in den mittelalterlichen Gassen immer wieder auch viel Ruhe.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Budapest
Die Matthiaskirche auf dem Burgberg!
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Budapest
Auf dem Burgberg findet man auch Ruhe und leere Straßen!
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Budapest
An der Fischerbastei ist immer viel los!

Gellértberg

Ebenfalls auf der Budaer Seite, südlich vom mittelalterlichen Burgviertel, liegt der Gellértberg. Am Fuße des Berges befindet sich das berühmte Hotel Gellért mit dem Gellértbad – einem von vielen Bädern in Budapest. Nur ein paar Gehminuten von hier befindet sich die Grottenkirche, die nach dem Vorbild von Lourdes erreichtet wurde. Die kann ich nur Leuten empfehlen, die wirklich auf Kirchen stehen. Von hier aus geht es weiter den Gellértberg hinauf zur Zitadelle und zur Freiheitsstatue. Der höchste Punkt des Berges misst 235 Meter. Auch wenn der Aufstieg bei Sommerhitze nicht ganz unanstregend ist, lohnt sich der Ausblick auf die Stadt allemal.

Wer auf dem Weg zurück in die Altstadt die Freiheitsbrücke überquert, kann gleich noch einen Blick in die Große Markthalle werfen. Das Angebot ist – vor allem im ersten Stock – etwas touristisch, aber man kann hier viele ungarische Spezialitäten kaufen und probieren. Außerdem ist der Bau aus dem späten 19. Jahrhundert wirklich sehenswert.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Budapest
Das wunderschöne Gellértbad
Tipps für Budapest
Die historische Markthalle in Budapest
Tipps für ein Wochenende in Budapest
Typischer Hinterhof in Budapest!

Das Wahrzeichen von Budapest – das Parlamentsgebäude

Das Parlamentsgebäude auf der Pester Seite gehört wohl zu den meist fotografiertesten Gebäuden in ganz Budapest. Fast 700 Räume zählt der neogotische Bau, der an Westminster Abbey in London erinnert. Zumindest einen Teil des Gebäudes kann man bei einem etwa einstündigem Rundgang besichtigen.

Das Parlamentsgebäude liegt am Lajos-Kossuth-Platz, einem historisch bedeutungsvollem Ort. Hier fanden im Laufe der Geschichte zahlreiche Demonstrationen und Aufstände statt. Zum Beispiel der Volksaufstand von 1956. Unterhalb des Platzes befindet sich ein kleiner Ausstellungsraum, der über die Geschichte des Aufstandes informiert. Die kurzweilige Ausstellung kann kostenlos besucht werden.

Tipps für ein Wochenende in Budapest
Das Parlamentsgebäude in Budapest
Tipps für ein Wochenende in Budapest
Tipps für Budapest
Der Eingang zur Budapester Metro – der drittältesten U-bahn der Welt!
Tipps für ein Wochenende in Budapest
Tipps für ein Wochenende in Budapest

Einfach Eintauchen – Thermalbäder in Budapest

Wer an Budapest denkt, der denkt auch an die vielen Thermalbäder in der Stadt. Kein Wunder, denn Budapest ist die größte Kurstadt Europas. Die zahlreichen Schwimmbäder werden täglich durch knapp 120 mineralstoffreiche Quellen gespeist.

Zu den bekanntesten Bädern gehört das Széchenyi-Bad – bis heute der größte Bäderkomplex Europas. Die Anfänge des hellgelben Schwimmbads liegen schon im 19. Jahrhundert. Es bietet zahlreiche kleine Becken und eine große Badelandschaft im Außenbereich. Allerdings wird es hier auch immer sehr schnell voll und an der ein oder anderen Ecke ist das Bad schon etwas in die Jahre gekommen. Good to know: Wer im Sportbecken schwimmen will, muss eine Badekappe dabei haben.

Zu den schönsten Bädern in Budapest gehört für mich allerdings das Gellért-Bad. Der Jugendstil-Bau im berühmten Gellért-Hotel verfügt über mehrere Becken im In- und Außenbereich sowie über ein Wellenbad. Neben verschiedenen Anwendungen – wie Massagen und Schlammpackungen – kann man sich hier auch fachärztlich beraten lassen.

Tipp: Wenn ihr euch für das Széchenyi-Bad entscheidet, solltet ihr zur Anreise unbedingt die U-Bahn (M1) nehmen. Die Budapester Metro ist die drittälteste U-Bahn der Welt und wahrscheinlich auch eine der kleinsten. In vielen Stationen hat sich baulich bis heute nicht viel verändert, denn bei der Sanierung in den 70er Jahren hat man großen Wert auf den Denkmalschutz gelegt.

Food Guide für Budapest
Food Guide für Budapest
Food Guide für Budapest
Guter Start in den Morgen: Pancakes mit Salz-Karamel im Stika Gastropup!

Futtern bis der Arzt kommt – Restaurants und Cafés in Budapest

Frühstück in Budapest

Frühstück scheint in Budapest im Vergleich zum Abendessen nicht ganz so groß ins Gewicht zu fallen. Wir mussten schon etwas recherchieren, um vielversprechende Läden zu entdecken. Aber wir sind definitiv nicht verhungert.

Gut gefrühstückt haben wir zum Beispiel im Cirkusz Café. Hier gibt es ein sehr großes Angebot von French Toast über Englisch Breakfast, veganes Müsli oder Huevos Rancheros. Lecker und hübsch angerichtete Teller gibt es außerdem im Stika. Obwohl es sich hier „nur“ um einen Pub handelt, widmet man sich mit großer Leidenschaft dem Frühstück. Auf die Teller kommen verschiedene Varianten von pochierten Eiern, Avocado-Toast, Pancakes mit Salzkaramel oder Smoothie Bowls.

Das beste Frühstück in Budapest hatten wir allerdings im Szimply – Breakfast & Brunch. Das Mini-Café liegt in einem Hinterhof und der Eingang kann leicht übersehen werden. Unser Teller waren nicht nur echte, kleine Kunstwerke, sondern haben auch noch super geschmeckt. Besonders schön: Statt einem Gericht kann man hier auch ein Menü wählen und erhält zwei kleine Portionen nach Wahl. Wir haben uns für Avocadobrot und pinke Pancakes entschieden. Kaffee gibt es hier nicht, aber dafür direkt gegenüber im Schwesternladen Kontakt Coffee.

Wer lieber in der Ferienwohnung isst oder nur einen Croissant auf die Hand braucht, sollte unbedingt in der ARÁN Bakery vorbeischauen. Hier gibt es täglich frisches Sauerteigbrot und köstliche Backwaren wie Croissants und Zimtschnecken. Good to know: In der kleinen Free Bakery werden Menschen mit Gluten-Intoleranz fündig, außerdem ist hier vieles vegan.

Frühstück in Budapest
Frühstücken in Budapest

Die neue Kaffeeszene in Budapest

Budapest ist für seine Kaffeehaus-Tradition berühmt. Im 16. Jahrhundert führten die Türken hier den Kaffee ein. Besonders im 19. Jahrhundert erlebten die Kaffeehäuser dann eine wahre Blütezeit und wurden zum Zentrum der intellektuellen Szene – hier trafen sich Künstler, Schriftsteller und Dichter. Noch heute kann man einige Traditionshäuser besuchen. Zum Beispiel das prunkvolle Café New York – das älteste Caféhaus in Budapest. Oder das Café Gerbeaud, ein ehemaliger königlicher Hoflieferant. Wer sich für eines der beiden Häuser entscheidet, sollte unbedingt einen Tisch reservieren oder sich auf lange Warteschlangen und gesalzene Preise (Cappuccino 8,50€) einstellen.

Viel interessanter fanden wir die neue junge Kaffeeszene, die sich in den letzten Jahren in Budapest etabliert hat. Ihr Markenzeichen: Specialty Coffee und hippes Ambiente. Flat White und Co gibt es im My little Melbourne Coffee. Außerdem haben wir im Dorado Café guten Kaffee getrunken. Ebenso wie im Six Letter Coffee & Co und in der Espresso Embassy.

Restaurants in Budapest
Die besten Restaurants in Budapest
Israelische Küche in Budapest
Freunde der israelischen Küche werden in Budapest sicherlich fündig!

Restaurants in Budapest

Budapest hat bis heute eine große jüdische Gemeinde. Deswegen werden vor allem Freunde der israelischen Küche Budapest lieben. Von traditionell koscheren Gerichten bis hin zu Hummus und Falafeln-Sandwiches findet ihr hier etwas für jeden Geschmack. Empfehlenswert ist das hippe Mazel Tov. Allerdings sollte man hier abends unbedingt reservieren. Das stylische Restaurant liegt in einem großen Innenhof mit hohen Decken und vielen Grünpflanzen. Wer es lieber klein, laut und gemütlich mag, sollte es mal in der TLV Eatery versuchen. Eine gute und günstige Falafel auf die Hand haben wir in der Falafel Bar gefunden.

Mittags haben wir gut im Kiosk Budapest gegessen – ein hippes Restaurant in der Nähe der Donau. Und für die zentrale Lage waren die Preise ok.

Tipps für Budapest
Die beliebte Ruinenkneipe Szimpla Kert
Bars und Kneipen in Budapest
Mittags gibt es im Szimpla Kert Kuchen, Kaffee und Smoothies
Street Food Märkte in Budapest
Veggie-Burger im Street Food Court
Die besten Street Food Märkte in Budapest
Typisch Ungarisch: Gulasch!
Abends wird es ganz schön voll im Street Food Court

Street Food Märkte und Kneipen in Budapest

Während die Straßen in Budapest morgens fast wie ausgestorben wirken, geht es hier abends richtig rund. Die meisten Restaurants sind bis auf den letzten Platz belegt, die Menschen drängen in die Kneipen und auf den Street Food Märkten gehen im Minutentakt Burger und Pizza über den Tresen.

Budapest hat mich in vielerlei Hinsicht an meine Anfangszeit in Berlin erinnert – rau, laut, bunt, international. An jeder Ecke herrscht hier abends pures Leben. Aus verfallenen Jugendstil-Gebäuden sind Szenekneipen entstanden. Die älteste und berühmteste ist das Szimpla Kert. Die Ruinenkneipe lädt auf mehreren Ebenen zum Trinken, Essen und Tanzen ein. Tagsüber kann man hier im Biergarten auch einfach einen Kaffee oder Smoothie trinken.

Direkt nebenan findet ihr einen der größten dauerhaften Street Food Courts in Budapest – den Street Food Karavan Budapest. Neben Street-Food-Klassikern wie Burger, Pommes und Bier, gibt es hier auch ungarische Küche. Zum Beispiel gut belegte Langos oder Gulasch.

Nicht weit entfernt gibt es noch einen Vegan Food Court, auf dem es abends sehr viel ruhiger zugeht. Hier gibt es zwar viel weniger Stände, dafür könnt ihr euren Smoothie aber auch ganz in Ruhe trinke. Unser Tipp: Hier unbedingt die veganen Kürtőskalács (Baumkuchen) probieren.

Falls ihr zum Abschluss noch ein Bierchen abseits des Trubels genießen wollt, empfehle ich euch Kőleves kert. Der hippe Biergarten liegt etwas abseits der Massen und wird auch von vielen Einheimischen besucht.

Typische ungarische Küche in Budapest
Ungarischer Klassiker: Baumkuchen
Typische ungarische Küche in Budapest
Ein ursprünglich jüdisches Gebäck: Flódni mit Walnuss, Mohn und Apfel.

So schmeckt Budapest – ungarische Klassiker

Die Küche Ungarns geht nicht nur auf eine bodenständige, bäuerliche Landesküche zurück, sondern wurde auch durch osmanische und österreichische Einflüsse geprägt. Das zeigt sich vor allem in den traditionellen Backwaren. Torten, Strudel und Nockerl stehen hier ebenso häufig auf den Speisekarten wie im Nachbarland Österreich.

Der Klassiker der ungarischen Küche ist allerdings ganz klar das Gulasch, gewürzt mit viel Paprika und verfeinert mit Schmand. Das bekommt ihr in Budapest entweder als Suppe oder als Ragout mit Nudeln oder Spätzle serviert.

Ungarische Salami bekommt ihr in allen möglichen Variationen in der großen Markthalle. Dort könnt ihr auch vorher probieren und testen, welche euch am besten schmeckt.

Zu den bekanntesten Torten zählt die Esterházy-Torte, eine mehrfach geschichtete Buttercremetorte, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Ungarn entwickelt wurde. Zu den weiteren Kuchenklassikern zählt die Dobos Torta mit Schokolade und Karamel sowie Flódni. Bei letzterer handelt es sich um eine Schichttorte aus Walnuss, Apfel, Pflaumenmus und Mohn, die ursprünglich in der jüdischen Community zum Purimfest serviert wurde. Heute soll es die beste Flódni bei Raj Ráchel Cake Salon geben.

Mein persönlicher Favorit in der ungarischen Küche ist allerdings der Baumstriezel oder auch Schornsteinkuchen, den viele sicherlich von deutschen Weihnachtsmärkten kennen. Der für mich schier unaussprechliche ungarische Name lautet Kürtőskalács. Das Hefegebäck wird auf offenem Feuer gebacken, mit Fett bestrichen und dann in Zucker, Zimt, Schokolade oder Nüssen gewälzt. Manchmal wird er zusätzlich noch mit Marmelade oder Schokolade ausgestrichen oder mit Eis gefüllt. Ihr bekommt ihn an vielen Ecken in Budapest, zum Beispiel auf den Street Food Märkten oder auf dem Gellértberg. In der Innenstadt werdet ihr zum Beispiel bei Molnár’s kürtőskalács fündig.

Tipps für Budapest
Auf der brühmten Kettenbrücke in Budapest!
Tipps für ein Wochenende in Budapest
Blick vom Burgberg auf die Kettenbrücke!
Blick von der Pester Seite auf den Burgpalast!

Budapest – Anreise und Hinweise

Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Budapest zu gelangen. Wir haben uns für die Zugvariante entschieden. Von München aus gibt es eine Direktverbindung nach Budapest-Keleti über Wien. Die schnellste Verbindung beträgt etwa 7 Stunden Fahrtzeit. Die Ticketpreise variieren, aber wir haben für die erste Klasse nur circa 28 Euro pro Person bezahlt.

Natürlich könnt ihr auch mit dem Flugzeug anreisen. Der Flughafen befindet sich etwa 45 Minuten ausserhalb des Stadtzentrums. Mit den öffentlichen Verkehrsmittel erreicht ihr ihn am einfachsten mit der Buslinie 200E.

Innerhalb von Budapest haben wir nur einmal öffentliche Verkehrsmittel genutzt – es gibt insgesamt 4 Metro-Linien sowie Busse und Straßenbahnen. Es ist aber durchaus möglich, sämtliche Sehenswürdigkeit per Fuß zu erlaufen, falls ihr eine Unterkunft in der Innenstadt gebucht habt. Wir hatten eine Ferienwohnung gebaucht, die momentan leider nicht mehr zur Vermietung steht. Gefunden hatten wir diese auf Booking.com.

Zur Vorbereitung auf unsere Reise nach Budapest haben wir den Reiseführer von Vis-á-Vis genutzt. Die letzte aktualisierte Ausgabe ist 2015 erschienen. Da die Vis-á-Vis-Reiseführer aber vor allem über historische Gebäude und architektonische Besonderheiten informieren, hat uns das nicht gestört.

Außerdem haben wir verschiedene Blogs zur Vorbereitung gelesen. Schaut hier mal vorbei:


Das sind meine Tipps für Budapest. Weitere Reiseziele in Europa findest du außerdem hier. Ich freue mich natürlich auch, wenn mich bei Facebook und Instagram besuchst.