Mode! Das ist wahrscheinlich eine der ersten Assoziation, die man hat, wenn man an Mailand denkt. Die zweitgrößte Stadt Italiens hat aber noch mehr zu bieten als schicke Shopping Malls und Luxusboutiquen. Mailand ist ebenso ein Paradies für Kunst- und Architekturfans wie für Foodies und Feinschmecker. Die Hauptstadt der Lombardei ist schick, hipp und auch ein wenig abgefuckt. Zwischen pittoresken Altbauten, vorbei an beeindruckenden Hochhäusern, unzähligen Patisserien und Coffee Shops zuckelt die Straßenbahn aus dem letzten Jahrhundert durch die zugebauten Gassen der Metropole. Wer mittags gerne Street Food schnabuliert und abends rausgeputzt einen Cocktail trinken möchte, der ist in Mailand genau richtig.

Galleria Vittorio Emanuele II.
Galleria Vittorio Emanuele II.
Galleria Vittorio Emanuele II.
Marchesi 1824
Marchesi 1824

Sehenswürdigkeiten in Mailand

Vor allem Kunst- und Architekturliebehaber:innen kommen in Mailand auf ihre Kosten. Zu den berühmtesten Gebäuden der Stadt gehört der Mailänder Dom. Der gotische Bau ist eine der größten Kirchen der Welt. Die Besonderheit ist das begehbare Dach. Man kann dieses entweder über gut ausgebaute Treppen oder über einen Fahrstuhl erreichen. Ein wirklich besonderes Erlebnis für das man in der Hauptsaison aber unbedingt Tickets reservieren sollte.

Vom Dom aus hat man einen guten Blick auf die Galleria Vittorio Emanuele II. Die berühmte Einkaufspassage im Jugendstil gehört mit Sicherheit zu den beeindrucktesten Gebäuden der Stadt. Neben Luxusboutiquen findet man hier auch einige schöne Cafés.

In Mailand befindet sich außerdem eines der berühmtesten Gemäldes dieser Welt – das Letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci. Das bedeutende Renaissance Gemälde kann im Kloster Santa Maria delle Grazie im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Tickets hierfür sind meistens schon Monate vorher ausgebucht. Wer das berühmte Gemälde sehen möchte, sollte sich vor allem in der Hauptsaison so früh wie möglich Eintrittskarten sichern. Der Ticketvorverkauf startet immer am Beginn eines Quartals.

Zu den weltweit bekannten Gebäuden der Stadt zählt auch Mailands Opernhaus – die Mailänder Scala. Im späten 18. Jahrhundert wurde die Oper in Rekordzeit erbaut, nachdem der Vorgängerbau abgebrannt war. Heute beherbergt sie Plätze für 2.200 Personen. Wer kein Geld für eine Aufführung ausgeben möchte, kann das legendäre Opernhaus auch so besichtigen. Auf der Website kann man nachlesen, wann der Saal ausserhalb der Aufführungen geöffnet und außerdem beleuchtet ist.

Mailänder Dom
Mailänder Dom
Mailänder Dom

Parks und Grünflächen in Mailand

So sehr ich Mailand auch mag, die Stadt gleicht an vielen Ecken einer Betonwüste. Laut dem Ecosistema Urbano-Ranking ist Mailand zwar „grüner“ als Rom, belegt im Ranking der „Grünsten Stadt Italien“ aber nur Platz 32 von 104. Dennoch lassen sich auch in der zugebauten Innenstadt Mailands viele grüne und ruhige Ecken entdecken.

Mit über 380.000 qm2 ist der Simplonpark die größte Grünfläche der Stadt. Der als Englischer Garten angelegte Park beherbergt nicht nur viele Schildkröten, Enten und unterschiedliche Bäume und Pflanzen. Hier befindet sich auch das Castello Sforzesco, der Triumphbogen Arco della Pace und ein Napolendenkmal. Bei schönem Wetter ist er aber vor allem ein beliebter Treffpunkt für alle Mailänder:innen.

Die Giardini Indro Montanelli sind die ersten öffentlichen Gärten, die im frühen 18. Jahrhundert in Mailand errichtet worden sind. Die großzügige und hübsche Parkanlage umfasst zudem das Naturkundemuseum und das Planetarium Ulrico Hoepli.

Der Botanico di Brera ist ein wunderschöner Garten, mitten in der Innenstadt, der ursprünglich für Pharmazie- und Medizinstudierende angelegt wurde. Er wird auch heute noch von der Universität betrieben. Er ist von Montags bis Freitags kostenlos geöffnet und ist der perfekte Ort, wenn ihr eine Pause vom wuseligen Treiben Mailands braucht. Achtung: Hunde haben leider keinen Zutritt.

Wer Ruhe sucht, der findet diese auf dem Cimitero Monumentale. Der Friedhof wurde 1866 eröffnet und ist eine kleine Oase der Ruhe im bunten Stadttreiben. Am Eingangsbereich bekommt man Karten in diversen Sprachen, die Auskunft über die berühmtesten Gräber geben. Hinwies: Hunde sind hier angeleint erlaubt!

Tipps für Mailand
Tipps für Mailand
Botanischer Garten in Mailand
Botanico di Brera
Botanico di Brera
Botanico di Brera

Schöne Viertel in Mailand

Mit knapp 1,4 Millionen Einwohner:innen ist Mailand die zweitgrößte Stadt Italiens und zudem Hauptstadt der Region Lombardei. Mailand ist international. In der Stadt leben und arbeiten Menschen aus der ganzen Welt – das spiegelt sich wieder in Küche, Kultur und Mode. Die Stadt ist viel diverser und hipper, als ich es von anderen Städten in Italien kenne.

Brera
Brera ist ein sehr beliebtes Viertel in der Stadt. Es liegt östlich des Simplonparks. Das kleine Viertel hat eine bewegte Geschichte. Es zog schon immer viele Künstler:innen und Schriftsteller:innen an. Heute gibt es hier großzügige Fußgängerzonen, kleine Cafés, Bars und Boutiquen.


Navigli – das heimliche Herz der Stadt
Der Naviglio Grande hat etwas magisches. Kein Wunder, dass der Kanal allabendlich tausende Menschen anzieht. Auf dem Weg zum Abendessen drängen wir uns durch Straßenmusiker, Künstler und knutschende Pärchen. Italienische Großfamilien schieben sich ebenso durch die Straßen wie hunderte Touristen. Leider zieht das Wasser im Sommer auch tausende Mücken an. Dessen Bekämpfung ist zum Hauptgeschäft der zahlreichen Straßenverkäufer geworden, die drüber hinaus noch bunten, blinkenden Plastikscheiß anbieten. Konzentrieren sollte sich man hier vielmehr aufs Essen, denn das Angebot ist groß.


Porta Nuova

Mailands Stadtentwicklung galt jahrelang als problematisch. Zu wenig Wohnraum, hohe Preise, sinkende Lebensqualität. Im Kontext der Expo sind in den letzten Jahren innovative Bauprojekte entstanden. Vor allem der dringend benötige Wohnraum wurde geschaffen, wenn man auch nicht immer von günstig sprechen kann.

Besonders im Stadtteil Porta Nuova spürt man das Umdenken. Zwischen den alten mailänder Stadthäusern entsteht eine neue Skyline. Zu den berühmtesten Bauten gehören die Hochhäuser „Bosco Verticale“. Auf diesen wachsen über 20.000 Pflanzen und Bäume. Unweit von den Hochhäusern entfernt ist mitten in der Stadt ein weites Weizenfeld entstanden. Ein paar Meter weiter entstehen Cafés und schicke Restaurants. Nicht allen gefällt der Wandel im ehemaligen Problembezirk. Aufzuhalten ist er wohl nicht mehr.

Naviglio Grande
Tenoha Ramen Club
Tenoha Ramen Club

Porta Garibaldi – Alt trifft auf Neu
Mailands Stadtentwicklung galt jahrelang als problematisch. Zu wenig Wohnraum, hohe Preise, sinkende Lebensqualität. Im Kontext der Expo sind in den letzten Jahren innovative Bauprojekte entstanden. Vor allem der dringend benötigte Wohnraum wurde geschaffen, wenn man auch nicht immer von günstig sprechen kann.

Besonders im Stadtteil Porta Nuova spürt man das Umdenken. Zwischen den alten Mailänder Stadthäusern entsteht eine neue Skyline. Zu den bekanntesten Bauten gehören die Hochhäuser „Bosco Verticale“. Auf diesen wachsen über 20.000 Pflanzen und Bäume. Unweit von den Hochhäusern entfernt ist mitten in der Stadt ein weites Weizenfeld entstanden. Ein paar Meter weiter entstehen Cafés und schicke Restaurants. Nicht allen gefällt der Wandel im ehemaligen Problembezirk. Aufzuhalten ist er wohl nicht mehr.


Chinatown
Das Mailänder Chinatown ist das älteste in Europa. Es befindet sich in der Innenstadt – zwischen dem Cimitero Monumentale und dem Simplonpark. Entlang der Via Paolo Sarpi befinden sich Geschäfte, die bunte Perücken, Designer-Duplikate, chinesische Lebensmittel, Dumplings oder Tofu anbieten. Zudem gibt es am Rand des Viertels einige schöne Vintage und Secondhand Läden – zum Beispiel „Niente di Nuovo by berettiantiquaria“, „Moods Milano“ und „Orient Express Vintage“.

Cimitero Monumentale
Castello Sforzesco im Simplonpark
Cimitero Monumentale
Chinatown
Chinatown

Kaffee und Dolci in Mailand

Warum nicht jede(r) Bewohner:in Mailands mindestens 150 Kilo wiegt, ist mir ein echtes Rätsel. Natürlich kann man überall in Italien gut essen, aber in Mailand ist die Dichte an hübschen und ausgefallenen Pasticcerien besonders hoch. Überall in der Stadt findet ihr Cafés, die feine Pasticcini, gefüllte Cornetti und natürlich guten Caffé verkaufen. Von traditionsreich und schick bis hin zu minimalistisch und hipp.

Gelsomina
Das Gelsomina ist nicht nur ein Café mit einer sehr angenehmen Atmosphäre. Hier gibt es auch ein großartiges Angebot an kleinen Törtchen, Cornetti und Gebäck.
Via Carlo Tenca, 5, 20124 Milano


Pavé
Das Pavé gehört seit einigen Jahren zu den angesagtesten Patisserien der Stadt. Hier gibt es köstliche Törtchen, frische Cornetti, Brioche und natürlich guten Kaffee. Außerdem gab es hier beim Gebäck auch eine vegane Alternative.
Via Felice Casati, 27, 20124 Milano


Panificio Davide Longoni
In der kleinen Bäckerei gibt es leckeres Brot und köstliches Gebäck wie Babka, Cornetti und kleine Tartelettes. Besonders schön sitzt es sich hier außerdem im kleinen Garten. Der perfekte Ort, um sich einen Teller der hausgemachten Pasta oder eine leckere Pinsa zu gönnen.
Via Gerolamo Tiraboschi, 19, 20135 Milano


Out of the Box
Ein Eis geht immer, oder? Die Auswahl bei Out of the Box ist großartig und das Eis unglaublich köstlich. Zudem gibt es hier auch besonders viele vegane Sorten.
Via Marcello Malpighi, Via Giuseppe Sirtori, 7, 20129 Milano

Gelsomina
Gelsomina

Loste Café
Das Loste Café wirkt so, als wäre es von Kopenhagen nach Mailand versetzt worden. Das liegt nicht nur an der minimalistischen Einrichtung, sondern auch an der Speisekarte. Hier findet ihr neben Flat White und Filterkaffee noch Cruffins, Kardamom-Knoten oder Zimtschnecken. Ebenso lecker wie fotogen.
Via Francesco Guicciardini, 3, 20129 Milano


Orsonero Coffee
Die Adresse in Mailand für alle Liebhaber*innen von Specialty Coffee. Zum sehr leckeren Kaffee gibt es eine kleine Auswahl an Gebäck, wie Kuchen oder Cornetti. Es gibt nur wenige Sitzplätze, aber bei gutem Wetter kann man den Kaffee auch mit in den kleinen Park gegenüber nehmen.
Via Giuseppe Broggi, 15, 20129 Milano


Signor Lievito
Die Adresse in Mailand für alle Liebhaber*innen von Specialty Coffee. Zum sehr leckeren Kaffee gibt es eine kleine Auswahl an Gebäck, wie Kuchen oder Cornetti. Es gibt nur wenige Sitzplätze, aber bei gutem Wetter kann man den Kaffee auch mit in den kleinen Park gegenüber nehmen.
Via Giuseppe Broggi, 15, 20129 Milano


Hygge
Die Adresse in Mailand für alle Liebhaber*innen von Specialty Coffee. Zum sehr leckeren Kaffee gibt es eine kleine Auswahl an Gebäck, wie Kuchen oder Cornetti. Es gibt nur wenige Sitzplätze, aber bei gutem Wetter kann man den Kaffee auch mit in den kleinen Park gegenüber nehmen.
Via Giuseppe Broggi, 15, 20129 Milano

Loste Café
Pavé

Essen gehen in Mailand – Restaurants und Street Food

Mercato Centrale Milano
In den letzten Jahren war ich auf einigen Street Food Märkten – von New York bis London. Aber nur wenige haben mich so beeindruckt wie der Mercato Centrale Milano. Der hippe Street Food Markt hat vor einigen Jahren direkt im Hauptbahnhof der Stadt eröffnet. Hier gibt es alles, was die italienische Küche zu bieten hat und noch vieles mehr – Pizza, Risotto, Fisch, Dolci, Dumplings, Burger und Gelato. Der Markt ist vor allem abends gut besucht, aber man findet meistens problemlos einen Platz. Hier treffen Locals auf Touristen, das macht die Atmosphäre besonders angenehm.
Via Giovanni Battista Sammartini, 2, 20125 Milano


Marghe
Ich bin kein besonders großer Fan der norditalienischen Pizza. Wenn du auch die neapolitanische Version mit dickem Rand bevorzugst, solltest du bei Marghe vorbeischauen. An gleich zwei Locations in der Stadt werden hier richtig gute Pizzen serviert, die dich geschmacklich nach Süditalien katapultieren.
Via Plinio, 6, 20129 Milano
Via Cadore, 26, 20135 Milano

Mercato Centrale Milano
Mercato Centrale Milano

Eataly Milano Smeraldo
Die italienische Feinkost- und Restaurantkette Eataly ist immer eine gute Adresse, wenn man Lust auf italienische Küche hat. Mittlerweile betreibt Eataly Standorte auf der ganzen Welt – von Brasilien bis Schweden. Auch in Mailand gibt es verschiedene Restaurants und Standorte. Die Filiale in der Nähe von Bosco Verticale beherbergt sowohl ein Restaurant als auch großzügige Einkaufsflächen. Perfekt, wenn ihr nach dem Essen noch ein wenig Lebensmittel shoppen möchtet.
Piazza Venticinque Aprile, 10, 20121 Milano


Luini
Die Bäckerei ist in der ganzen Stadt für ihre Panzerotti bekannt. Die kleinen Teigtaschen sind ein Stück Himmel. Die Mini-Calzone sind aus Sauerteig gebacken oder frittiert, gefüllt mit Salami, Schinken, Tomaten und Mozzarella. Es ist der perfekte Zwischendurch-Snack.
Via Santa Radegonda,16, 20121 Milano


Tenoha Ramen Club
So gut die italienische Küche auch ist, wenn man mehrere Tage in Mailand verbirgt, hat man auch Lust, mal etwas anderes zu essen. Die internationale Metropole hat für fast jeden Geschmack etwas zu bieten. Eine gute Adresse ist die kleine, hippe Ramen Bar im Navigli Viertel. Neben Ramen gibt es hier noch Gyoza, Kimchi und verschiedene Rice-Bowls.
Via Vigevano, 20, 20144 Milano

Café Hygge
Café Hygge

Anreise und Unterkunft

Mailand ist auf verschiedenen Wegen gut zu erreichen. In der Nähe der Stadt befinden sich drei Flughäfen – Malpensa, Bresso und der Flughafen Bergamo. Am schnellsten ist man vom größten Flughafen Malpensa in der City – es gibt eine Zug- und eine Busverbindung. Aber selbst Bergamo ist gut mit dem Bus ab Mailand Hauptbahnhof zu erreichen.

Wenn ihr wie ich in München wohnt, dann ist auch die Anreise mit der Bahn eine Option. Mit einmal umsteigen erreicht man Mailand in knapp 7,5 Stunden. Noch schneller geht es von Stuttgart aus – mit einer Verbindung über Zürich erreicht man Mailand in unter 6,5 Stunden.

Ich war auch schon zwei Mal mit dem Auto in Mailand – allerdings notgedrungen als Beifahrerin. Innerhalb der City ist es nicht einfach einen Parkplatz zu finden. Solltet ihr in einem Hotel übernachten, das über eine Garage verfügt, würde ich das Geld dafür unbedingt ausgeben. Viele Parkplätze in der Stadt sind – sinnvollerweise – allein für Anwohner reserviert. Und direkt in der City können die Preise pro Stunde sehr hoch sein.

Bisher habe ich in Mailand vor allem in Ferienwohnungen übernachtet. Vor allem deswegen, weil ich in Italien gerne eine Küche zur Verfügung habe, um mit lokalen Produkten zu kochen.

Gut gefallen haben mir die Apartments von „Italianway – Bergonzoli Place„. Das Gebäude liegt etwas ausserhalb der üblichen Touristentströme, aber den Hauptbahnhof erreicht man in etwa 12-15 Minuten zu Fuß. Die nächste U-Bahn Station „Loreto“ lag außerdem auch gleich um die Ecke. Zudem war das Apartment geräumig, sauber und mit dem Wifi konnte ich problemlos arbeiten.

Kleiner Hinweis: Bei meinem letzten Mailand-Besuch habe ich mein Fahrrad mitgenommen. Meine Mailänder Bekannten haben mich extra vor Fahrraddiebstahl gewarnt. Ich war aber trotzdem zu faul es in die schwer erreichbare Hotelgarage zu schleppen. Long Story short: Trotz dickem Schloss, war es am nächsten Morgen weg. Merda! Falls möglich, schließt es irgendwo ein!

Tipps für ein Wochenende in Mailand
Marghe
Out of the Box

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