Wollmütze, gefütterte Gummistiefel und Handschuhe – quasi die Grundausstattung, wenn man sich auf Sylt im Winter wagt. Denn wenn der eisige Wind über die leergefegte Strände fegt, hilft selbst der eigene Körperspeck nicht mehr – der Zwiebellook muss her. Unter drei Schichten – möglichst wasser- und winddicht – kann man dann nicht nur wunderbar die Insel erkunden, sondern sich auch auf heißen Grog, Tee oder Friesentorte freuen.
Nur knapp 18.000 Menschen wohnen auf der größten nordfriesischen Insel
Sylt im Winter ist der Endgegener im Nordsee-Urlaub-Spiel. Unbeständiges Wetter macht quasi alles möglich – Regen, Eis, Sturm, Schnee. Der Koffer ist doppelt so voll wie im Sommer und im Café brauche ich mindestens 10 Minuten um mich aus- oder anzuziehen. Dafür wird man mit leeren Stränden, frischer Luft und manchmal auch Sonne belohnt. Bonus: Die Schicki-Micki-Arschloch-Rate ist im Winter viel niedriger als zur Hochsaison, was die teuerste Insel Deutschlands gleich viel sympathischer macht. Das sind unsere Tipps für einen Urlaub auf Sylt im Winter:
Anreise – die Öffis nutzen
Mit einer Fläche von knapp 100 km2 ist Sylt zwar die größte nordfriesische Insel, aber dennoch kein Kollos. Wem es jetzt trotzdem juckt, den kleinen Landstrich mit dem eigenen SUV abzufahren, dem möchte ich das Sylter Nahverkehrsnetz an Herz legen. 5 Buslinien fahren wirklich jeden Zipfel der Insel ab – auch im Winter übrigens alle 30 Minuten. Die ersten Busse rollen um kurz nach 5, die letzten bis kurz vor Mitternacht. Wer dann noch länger in der Sansibar abhängen will, muss halt ein Taxi buchen.
Die Anreise erfolgt ab Hamburg Hbf mit dem RE oder dem IC. Mindestens stündlich verlässt hier ein Zug den Bahnhof mit dem Ziel Westerland HBF. In knapp drei Stunden schafft man es auf die Insel. Für unsere Fahrt von München nach Sylt haben wir in der Nebensaison mit Bahncard 25 übrigens nur 19€ bezahlt – Augen offen halten lohnt sich also.
Klein und gemütlich – die Pension Haus Noge in Westerland
Der Winter an der Nordsee kann unberechenbar sein. Und wenn es draußen mal stürmen und regnen sollte, möchte man sich in einer gemütlichen Unterkunft zurückziehen und mit Tee, Schokolade und einem guten Buch, die Schlechtwetterfront vorbeiziehen lassen. Das kann man zum Beispiel im Haus Noge. Das alte Kapitänshaus liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt und bietet ein extrem gutes und reichhaltiges Frühstücksbuffet – gefuttert wird hier morgens übrigens bis 12 Uhr, sodass einem Strandspaziergang vor dem Frühstück absolut nichts im Wege steht.
Dr.-Ross-Straße 31, 25980 Sylt
haus-noge.de
Tee und Kuchen – gegen Kälte hilft nur Hüftspeck
Wer den wärmenden Hüftspeck nicht mit auf die Insel gebracht hat, kann ihn sich noch problemlos anfuttern. Mir sind besonders die Cafés auf Sylt im Kopf hängen geblieben. Tee, Kaffee und hausgebackener Kuchen entschädigen einfach für jede Regenfront. In Westerland solltet ihr unbedingt mal im Café Wien vorbeischauen: ziemlich old school, was Einrichtung und Gäste betrifft, aber die Friesentorte ist hier wirklich ein Hit. Besonders schön eingerichtet und nicht so überlaufen ist das Café Mateika , ebenfalls in Westerland. Außerdem ist das Café Kupferkanne auf der ganzen Insel für seinen hausgebackenen Kuchen bekannt.
Schöne Aussicht – wo ihr unbedingt die Kamera zücken solltet
Auch wenn Westerland wirklich keine Schönheit ist, sondern eher den Charme von „Bottrop am Meer“ versprüht, gibt es auf Sylt viele traumhafte Stellen, die bei Hobby-Fotografen und Touris gleichermaßen beliebt sind. Weißer Sand, hohe Dühnen und wogende Wellen machen die Insel zu einer echten Postkarten-Kulisse. Besonders schön ist am südlichsten Zipfel der Insel – der Strand an Hörnum mit dem rot-weißen Leuchtturm. Sylt, so wie man es sich schon immer vorgestellt hat, findet man in Kampen. Hier wohnt die Schickeria Sylts in wunderschönen reetgedeckten Häusern. Wer allerdings einmal bei Sonnenuntergang das Rote Kliff und die Düne Uwe gesehen hat, wird bestimmt immer wieder kommen. Natürlich kann man Sylt nicht verlassen, ohne den Ellenbogen zu sehen. Am nördlichsten Punkt Deutschlands ist der Strand einfach traumhaft schön. Deshalb ist steht der obere Teil Sylts auch unter Naturschutzgebiet. Wer trotzdem mit dem Auto anreisen will, muss Mautgebühr zahlen. Es fahren aber auch regelmäßig öffentliche Busse.
Sylt bei Regen – ab ins Warme
Wenn der Regen gar nicht mehr aufhören will, hilft auch die beste Regenjacke irgendwann nicht mehr. Ab ins Warme. Westerland ist keine Großstadt und bietet bei Schmuddelwetter natürlich nicht so viel Beschäftigung wie Hamburg oder Berlin. Aber überall auf der Insel kann man den ein oder anderen Zeitvertreib bei Regen finden. Für große und kleine Kinder eignen sich das kleine Aquarium in Westerland oder das Erlebniszentrum Naturgewalten in List. Wer es entspannter mag, kann den Regentag zum Beispiel in der Sylter Welle verbringen.
[lightgrey_box] Das sind unsere Tipps für Sylt im Winter. Was gehört unbedingt noch auf die Liste? Was sind deine Geheimtipps? Du suchst noch mehr schöne Reiseziele in Deutschland? Auf unserem Blog findest du noch viele weitere Tipps und Reiseberichte für Deutschland und die Küste. Schau auch gerne mal in unsere Tipps für St. Peter-Ording oder Cuxhaven[/lightgrey_box]
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