Tel Aviv, du bist echt der Wahnsinn. Bunt, laut, irgendwie ziemlich hässlich und doch wunderschön. Moderne Hochhauskomplexe stehen zwischen uralten Häuserreihen. Stromkabel verteilen sich oberirdisch quer durch die Straßen und würden jedem deutschen Elektriker Magenschmerzen bereiten. Zwischen Autos, Bussen und Fahrrädern, drängen sich Surfer durch Straßencafés und ab und an transportiert ein Bewohner Gewürze oder Hühner auf seinem Rad.
Nur zwei Tage hatten wir auf unserem Israel-Minitrip in Tel Aviv. Viel zu kurz. Aber lange genug, um ein Fan der wimmeligen Metropole zu werden. Besonders Foodies kommen hier auf ihre Kosten, denn die israelische Küche ist ein Traum, vor allem auch für Vegetarier. Deswegen haben wir eigentlich den ganzen Tag gegessen und wollen unsere Highlights natürlich gerne mit euch teilen. Wir haben unsere Tipps für Tel Aviv für ganz Eilige am Ende des Beitrages noch einmal zusammengefasst.
Wie kann Blumenkohl nur so gut schmecken – Night Kitchen in Tel Aviv
Tel Aviv im März ist ein Traum – nicht zu warm, nicht zu kalt. Im grauen München steigen wir in den Flieger und landen 4 Stunden später im warmen Tel Aviv, wo schon über 20 Grad herrschten. Den ersten Abend lassen wir uns durch die Stadt treiben. Überall sitzen Menschen bis spätnachts in Straßencafés, das Leben spielt sich draußen ab. Nach einem Winter in Deutschland sehnt man sich regelrecht nach solchen Momenten. Der erste Abend zieht uns ins Night Kitchen. Das Restaurant finden wir über Tripadvisor und werden nicht enttäuscht. Netter Service und super Essen. Am besten schmeckt uns der frittierte Blumenkohl mit Tahini-Sauce – ich weiß nicht, was genau in der Küche damit passiert, aber ich träume heute noch von diesem Blumenkohl. Dabei mag ich ihn sonst gar nicht.
Anschließend schlendern wir durch den berühmten Stadtteil Neve Tzedek. Das Gründungsviertel von Tel Aviv bezaubert mit kleinen Gassen und uralten schiefen Häuschen. So manche scheinen kurz vor dem verfallen zu sein, andere wurden mit viel Liebe aufgemöbelt. Überall überwuchern herrliche Azaleen die Wände und an jeder Straßenecke begegnet uns eine schnurrende Katze. Ein Idyll, mitten in der Großstadt, das es mittlerweile zum heiß geliebten Szeneviertel geschafft hat und mit unzähligen Restaurants und Shops aufwartet. Wir gönnen uns dann auch noch ein Eis. Pistazie – schmeckt ziemlich gut.
Night Kitchen
Ein tolles modernes Restaurant mit offener Küche und kreativen Gerichten. Und deswegen ganz weit oben in unseren Tipps für Tel Aviv. Mit größeren Gruppen ist es allerdings ratsam zu reservieren.
Rehov Lilinblum 43, Tel Aviv
Anita
Kein Abendessen ohne Nachtisch – das könnte (leider) mein Lebensmotto sein. Bei Anita gibt es herrliches italienisches Eis. Probiert unbedingt Pistazie.
Shabazi St פינת Pines St 40, Tel Aviv-Yafo
Jaffa – eine Reise in den Orient
Die Altstadt von Jaffa ist definitiv der schönste Teil der Stadt. In den verwinkelten Gassen haben viele Künstler und Händler eine Heimat gefunden. Allerlei Plunder gibt es hier zu bestaunen. Hühner laufen auf den Dächern, Touristen drängen sich durch die Straßen. In jedem Steinchen steckt hier Geschichte. Schon im Alten Testament taucht der Hafen von Jaffa auf. Hier bestieg Jona sein Schiff, bevor er auf offenem Meer von einem Wal verschluckt wurde. Ägypter, Phönizier, Osmanen, Makkabäer und sogar Napoleon – viele hinterließen in Jaffa ihre Spuren. Und noch bis 1945 war ein Großteil der Bevölkerung muslimisch. Eine wechselvolle Geschichte, die die uralte Hafenstadt bis heute prägt und mich sofort in den Bann zieht.
Deswegen schlendern wir größten Teils mit offenen Mündern durch die kleinen Straßen und etlichen Trödelläden. Haben eine kurze Pause im Puaa Café eingelegt und ein absolut köstliches Babka in der kleinen Milk Bakery genossen. Mehr essen konnten wir dann einfach nicht mehr, sonst hätten wir uns noch ein Shakshuka gegönnt.
Market House Hotel
Das Markt House ist ein wunderschönes Boutique Hotel in der Altstadt von Tel Aviv. Ihr solltet hier unbedingt das Babka in der Milk Bakery probieren, die sich im Erdgeschoss des Market House befindet.
Beit Eshel St 5, Tel Aviv-Yafo
Puaa Café
Nettes, kleines Café mit Wohnzimmer-Atmosphäre. Auf der Speisekarte stehen Sandwiches, Salate und kleine Mittagsgerichte.
Rabbi Yohanan St 8, Tel Aviv-Yafo
Dr. Shakshuka
Ihr wisst nicht was Shakshuka ist? Ihr müsst es herausfinden. Das Gericht wird in Israel traditionell zum Frühstück serviert. Bei Dr. Shakshuka soll es das beste geben. Die Portionen sind groß, also Hunger mitbringen.
Beit Eshel St 3, Tel Aviv-Yafo
Märkte in Tel Aviv
Die Mittelmeer-Metropole ist berühmt für ihre Märkte und deswegen dürfe diese in unseren Tipps für Tel Aviv nicht fehlen. Der größte ist der Carmel Markt, der Sonntag bis Freitag ab 10 Uhr geöffnet ist und eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse bietet. Noch besser haben mir allerdings die vielen bunten Stände und Geschäfte auf der Levinsky Street gefallen. Hier gibt es Gewürze, Nüsse, Oliven und jede Art von getrockneten Früchte, die ihr euch wünscht. Ein super Ort, um sich etwas treiben zu lassen und den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen.
Garger HaZahav (Golden Chickpea)
Nach einem Besuch des Shuk Levinsky legt man am besten ein Stopp bei Golden Chickpea ein, um Hummus, Falaffel und selbstgemachte Pommes mit Sesamsauce zu genießen. Der Laden ist ein ziemlicher Hippsterschuppen. Das Essen ist super.
Levinsky 30, Tel Aviv
Alle Tipps für Tel Aviv im Überblick:
- Anita (Ice Cream)
Shabazi St פינת Pines St 40, Tel Aviv-Yafo - Dr. Shakshuka
Beit Eshel St 3, Tel Aviv-Yafo - Garger HaZahav (Golden Chickpea)
Levinsky 30, Tel Aviv - Levinsky Market
Levinsky, Tel Aviv-Yafo - Market House Hotel
Beit Eshel St 5, Tel Aviv-Yafo - Night Kitchen
Rehov Lilinblum 43, Tel Aviv - Puaa Café
Rabbi Yohanan St 8, Tel Aviv-Yafo
Vor unserer Reise wurden wir häufig auf den Aspekt Sicherheit angesprochen. Darauf bin ich in meinem Bericht nicht eingegangen, weil ich dazu einige Zeilen auf Anna immer unterwegs geschrieben habe. Falls dich das Thema interessiert, dann schau da gerne mal vorbei.
Das waren unsere Tipps für Tel Aviv. Wir haben in Israel außerdem noch eine Nacht in der Wüste verbracht und eine Ziegenfarm besucht. Dort hatten wir das absolut beste Essen unserer gesamten Reise. Den ausführlichen Reisebericht über Mitzpe Ramon findest du auch auf dem Blog.
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