Einmal nach Vancouver – das ist schon seit langem ein Running Gag in Teilen meines Freundeskreises. Diese Faszination begann etwa vor 8 Jahren in einem fensterlosen Hörsaal der Uni Bochum. Nicht gerade ein Ort, um sich in die Ferne zu träumen? Denkste. Denn der vielversprechend klingende Kurs „Geografen reisen anders“ – so hieß der wirklich – hat mir nicht nur einen ganzen Credit Point beschert, sondern auch meine Lust auf Vancouver geweckt.

Es mag auch daran liegen, das Vancouver Thema der ersten Vorlesung war. Und um ehrlich zu sein, kann ich mich an die restliche Vorlesungsreihe nicht mehr erinnern. Was an Vancouver nun so besonders interessant für Geographen sein soll, weiß ich auch nicht mehr. Vollkommen egal. Ich muss da hin, dass stand für mich auf unserem letzten Nordamerika-Roadtrip fest. Leider war unser Reiseplan ziemlich straff, deswegen blieben uns nur 48 Stunden in dieser wunderbaren Stadt, die sofort mein Herz erobert hat. Das sind meine Tipps für Vancouver:

Erst mal ankommen – Cafés in Vancouver

Immerhin ganze 40 Minuten ziehen wir am ersten Tag durch die Stadt, bevor wir es uns im nächsten Café gemütlich gemacht haben – Pausen müssen sein. Zuerst zieht es uns zu Purebread, nicht weit von der berühmten Dampf-Uhr entfernt. Hier gibt es ein fantastisches Angebot an frischen Backwaren, Kuchen und Sandwiches. Und die besten Mandelcroissants haben wir definitiv in der Beaucoup Bakery gegessen. Der kleine Laden ist außerdem einfach wunderschön – ein Must do. Und falls euch es jetzt nach all dem Kuchen doch etwas gesünder zumute ist, schaut doch mal bei Nice Vice vorbei und probiert die komplett pflanzliche Eiscreme.

purebread 
159 W Hastings St, Vancouver


Beaucoup Bakery
2150 Fir St, Vancouver


Nice Vice Creamery
1022 Mainland St, Vancouver

Mit dem Boot zum Public Market in Vancouver

Ich weiß den Preis nicht mehr ganz genau, aber für etwa 2 Dollar springen wir in eine kleines Mini-Bötchen und fahren zum Public Market. Die berühmten Markthallen liegen auf einer Halbinsel und sind, je nach Standort, manchmal am schnellsten auf dem Wasserweg zu erreichen.

Auch wenn die Markthallen total überlaufen sind, kann ich den Besuch nur empfehlen. Foodies kommen hier voll auf ihre Kosten. An jeder Ecke gibt es etwas, was man unbedingt probieren muss. Und beim Umherschlendern ärgere ich mich, dass wir keine Küche in unserem B&B haben, denn ich würde am liebsten frisches Gemüse und Fisch kaufen und mich an den Topf stellen. Hier gibt es einfach alles und man kann gut und gerne mehrere Stunden auf dem Gelände verbringen. Vor allem wenn man noch der Live-Musik lauscht.

Granville Island Public Market
1669 Johnston St, Vancouver


A Bread Affair
1680 Johnston St, Vancouver


The Stock Market
1689 Johnston St. Vancouver

Tipps für Vancouver – eine Runde durch den Stanley Park drehen

Spätestens am Nachmittag hat mich Vancouver schon total eingefangen. Ist hier vielleicht irgendjemand, der mir einen Job anbieten will? Nein? Ich würde tatsächlich alles stehen und liegen lassen, um in dieser Metropole zu leben. Dieser Mix aus Moderne und Natur ist einfach umwerfend und während wir mit vielen asiatischen Touristen eine Runde durch den berühmten Stanley Park drehen, sprechen wir die meiste Zeit darüber, wie sehr uns die Natur schon hier in der Stadt beeindruckt. Da wusste ich noch nicht, dass ich einen Tag später mit offenen Mund auf Vancouver Island stehen werde und mich gar nicht mehr einbekomme.

Aber zurück zum Stanley Park. Der Park ist einer der größten in Nordamerika. Auf den rund 200km langen Spazierwegen kann man schon mal ein paar Stunden verbringen. Leider stehen wir schon mitten im Park als wir merken, dass wir uns eigentlich auch ganz gerne ein Fahrrad ausgeliehen hätten. Augen zu und durch, wir laufen die Strecke zu Fuß. Das dauert etwa 2 Stunden – rumstehen, staunen und Fotos machen nicht mitgezählt.

Schöne Viertel in Vancouver – Mount Pleasant

Fraserhood ist eigentlich nur eine Ecke des Stadteils Mount Pleasant, aber gerade auf dem besten Weg ein Foodie-Hotspot zu werden. Wir haben diese Ecke eher zufällig aus den vielen Restaurant-Empfehlungen für Vancouver ausgewählt und haben es nicht bereut.  Extrem begeistert war ich von der Osteria Savio Volpe. Das Restaurant brummt. Wirklich jeder Tisch war abends besetzt – wer es nicht laut und belebt mag, sollte allerdings lieber woanders hingehen. Das Essen ist schlichtweg super, der Service freundlich und aufmerksam. Wir bestellen mehrere kleine Gerichte und können von unserem Platz beobachten, wie die Jungs in der Küche alle paar Minuten ein neuen Teller über den Tresen hauen.

Für den Espresso nach dem Essen lohnt sich ein Gang zu Matchstick Coffee, die für Café-Verhältnisse noch relativ lange geöffnet und eine tolle Auswahl an Gebäck und Brot haben. Leider war ich viel zu voll, um mir noch einen Cookie oder Scone zu gönnen. Der westliche Teil des Viertels wartet hingegen mit einer unglaublichen Fülle an asiatischen Restaurants auf. Besonders beliebt ist das indische Restaurant Vij´s.

Osteria Savio Volpe
615 Kingsway, Vancouver


Matchstick Coffee
639 E 15th Ave, Vancouver


Vij`s
3106 Cambie St, Vancouver

Hotel, An- und Einreise – ein paar letzte Tipps für Vancouver

Vancouver war leider nur ein viel zu kurzer Zwischenstopp auf unserer Reise entlang der Nord-Westküste. Da wir unseren Mietwagen am Ende der Reise in Seattle abgeben wollen, starten wir dort. Mit dem Auto sind es von Seattle bis Vancouver etwa 2,5 Stunden. Wir haben uns vorher erkundigt, ob wir mit unserem Wagen über die kanadische Landesgrenzen fahren dürfen – war kein Problem. Wenn ihr wie wir auf dem Landweg einreist, braucht ihr keine Einreisegenehmigung online beantragen. Der Reisepass reicht völlig aus. Die Wartezeit an der Grenze kann schon mal länger werden. Am späten Abend hatten wir aber Glück und waren in 5 Minuten durch.

Wir haben unsere zwei Nächte im Douglas Guest House verbracht. Vancouver ist, Überraschung, keine günstige Stadt. Mit 100€ pro Nacht hatten wir ein schönes, sauberes Doppelzimmer mit Bad auf dem Flur. Wir waren damit sehr zufrieden und haben vor allem das Frühstück genossen. Jeden Morgen konnten wir und zwischen French Toast, Spiegeleiern oder Omelette entscheiden. Danach gab es einen Verdauungsspaziergang in die Innenstadt, etwa 30 Minuten läuft man vom Guest House bis in die City.

Meine Tipps für Vancouver im Überblick:

Das waren meine Tipps für einen Kurztrip nach Vancouver, die dir hoffentlich ein wenig weiterhelfen. Der nächste Stopp auf unserer Reise war Ucluelet auf Vancouver Island. Eine Reise, die ich nie wieder vergessen werde. Landschaftlich so schön, dass man sich alle paar Minuten dabei ertappt, mit offenem Mund ungläubig in die Gegend zu starren.


Ihr sucht noch weitere kulinarische Empfehlungen für Nordamerika? Hier findet ihr unsere Food Guides für die USA und Kanada.